Seit Jahren verschärfen sich die Gesetze im Sexgewerbe insbesondere in Luzern. Bordelle müssen Seit dem Jahr 2020 gemeldet werden. Sie unterliegen der Gastgewerbepolizei und werden regelmässig Kontrolliert. Die Kontrollen können von der KRIPO in Zivil oder der KAPO in Offizieller Montur durchgeführt werden. Beide handeln unabhängig voneinander und können zu jederzeit ohne Voranmeldung durchgeführt werden. Sie haben das Recht die Immobilie zu betreten und die Damen wie Zimmer zu Kontrollieren.
Der Kanton Luzern hat somit einen grossen Schritt bei Bordellen, Saunaclubs und Sex Studios geschafft. Mehr Kontrollen, Befugnisse und Verzeichnisse dank dem «Sexgesetz» in Luzern.
Jedoch wie sieht es auf dem Strassenstrich in Luzern aus? Sind die Sexarbeiter vor Ort sicher, wie ist der Vergleich mit anderen Kantonen in der Schweiz? Im folgendem Blogbeitrag möchten wir vertieft die Problematik auf dem Strassenstrich «Ibach» eingehen. Was kann verbessert werden und wie behandeln andere Kantone den Strassenstrich.
In Luzern ist der Strassenstrich nicht sichtbar. Versteckt und weit ab von der Stadt im Industriegebiet Ibach. Es führt kein Bus hin und kein Tourist oder Stadtluzerner verirrt sich in diese Gegend. Will die Stadt Luzern die Sexarbeit auf der Strasse einfach abschieben und vergessen, dass sie existiert oder was liegt hinter den Gedanken der Stadt Luzern.
Das «Tribschen» war in Luzern bis 2012 der offizielle Strassenstrich. Das neue Reglement verlagerte jedoch die Sexarbeiter an den Stadtrand. Doch zu welchen Risiken und in welcher Gleichgültigkeit gegenüber der Prostituierten passierte dies?
Seit dem Umzug vom Strassenstrich in das Industriegebiet «Ibach» vermehrten sich die Übergriffe an Sexarbeiter und die Gewalt nahm zu. Die Sexarbeiter wurden am neuen Standort mit Pistolen oder Äxten bedroht und Ausgeraubt, Vergewaltigt. 2014 wurde eine Leiche einer Sexarbeiterin aufgefunden.
Aus diesen Gründen wurde der «Verein Lisa» gegründet und die Kontrollen der Polizei am «Ibach» erhöht. Jedoch stellt sich uns die Frage wieso wird die Sexarbeit in Luzern immer noch so stark unterdrückt? Sexarbeit ist auch Arbeit!
In Basel gibt es zwei Toleranzzonen Markiert mit grüner Farbe und einer Markierung in Grün auf weissem Hintergrund. In Mitten der Stadt Basel wird der Strassenstrich Toleriert und Akzeptiert. In den Zonen dürfen sich die Sexarbeiter aufhalten und auf Freier warten. In nur wenigen Gehminuten ist alles für die Sexarbeiter vor Ort erreichbar. Wie zum Beispiel die Fachstelle «Aliena» zu vergleichen mit dem Verein Lisa in Luzern sie setzen sich für die Rechte der Sexarbeiter ein. Bei Fragen oder Problemen können sie rasch und unproblematisch handeln.
Zwischen sich störenden Nachbarn und Augen welche nicht abweichen befindet sich der Strassenstrich in Basel. Nachbarn welche in unmittelbarer Nähe vom Strassenstrich wohnen rufen die Polizei wenn sie etwas seltsames beobachten. Das Prinzip vier Augen sehen mehr als zwei entfaltet sich in Basel vollkommen. Der Zusammenhalt ist gross und die Sexarbeit wird Akzeptiert auch wenn es ab und zu mal lauter vorher geht wird es von den Anwohnern mitgetragen.
Eine Lösung welche auch in Luzern möglich wäre ist sich die Stadt Luzern bewusst welches Risiko die Sexarbeiter täglich aussetzen müssen? Auch wenn sich am «Ibach» der Container vom Verein Lisa befindet ist er nicht täglich besetzt. Wenn Bedrohungen oder Gewalttaten stattfinden benötigt die Polizei immer zu lange bis an den Stadtrand. In Basel ist die Polizei innert wenigen Minuten vor Ort und kann schneller reagieren.
Die Mitte will den Strassenstrich welcher zurzeit im Industriegebiet «Ibach» befindet wieder in Nähe der Stadt haben. Grund dafür sind die vielen Situationen und die Bedingungen welche das Industriegebiet mit sich bringt. Es ist abgelegen und die Frauen sind täglich davon betroffen. Eine Abschottung und Ausgrenzung der Sexarbeiter findet seit Jahren statt. Wobei genau jetzt es wichtig wäre die Sexarbeiter zu unterstützen.
Bordelle werden ständig Kontrolliert müssen Kameras Installieren und garantieren, dass es den Sexarbeiter gut geht. Wenn sich Bordellbetreiber dafür einsetzen können, kann das auch der Kanton. Der Kanton ist für den Strassenstrich verantwortlich und hat die selbe Verantwortung. Auch wenn der Kanton nichts vom Strassenstrich wissen will es muss gehandelt werden um Gewalttaten zu Stoppen.
Mitte-Grossstadtrat Luzi Andreas Meyer erklärt das Projekt Strassenstrich «Ibach» als gescheitert! Im Postulat welche er im Stadtparlament einreichte beschreibt, dass genau der Standort das Kernproblem darstellt. Auch Experten bemängelten bereits vor der Standort Verschiebung die Sicherheitsaspekte.
Ein Risiko bleibt immer jedoch entscheiden wir als Bürger und der Kanton wie gross das Risiko ausfällt. Der Verein Lisa kämpft seit Jahren für die Sexarbeiter. Nach Jahren voller Gewalt und Schutzlosigkeit handelt die Stadt Luzern endlich. Mit dem Verein Lisa werden nun neue Ansätze in Betracht gezogen und das ganze System überdacht.
Die Sicherheit muss Vorrang haben mit grossen Schritten konnte der Kanton Luzern die Bordelle regeln. Beim Strassenstrich hapert es aber sehr. Die Sexarbeiter haben zu wenig Schutz wo sie ihn am meisten benötigen. Das Problem wurde nur verschoben und es wurde durch die Umstände nur noch grösser. Ohne guten Plan von der Stadt und dem Verein Lisa wird sich die Situation nur verschlimmern.
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